Mein Weg zur Arbeit ist eigentlich zweigeteilt. Der erste Teil
führt über einen Teil von Darlington Road, entlang
an schönen und eleganten Häusern mit herrlichen
Gärten und durch alte Alleen wie sie typisch für
weite Bereiche von Squirrelhill sind.
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Golfplatz von Schenley-Park mit Skyline von
Pittsburgh und Blick auf den "Tower of Ignorance" |
Der zweite Teil des Weges ist der interessantere, denn wer hat schon einen Arbeitsweg der über einen Golfplatz mit Panoramablick führt? Dabei handelt es sich um den 18-Loch-Golfplatz von Schenley Park. Dieser erstreckt sich auf einer weiten Fläche zwischen Squirrelhill und dem Gelände der CMU. Dort findet man neben dem großen Golfplatz auch noch ausgedehnte gepflegte Rasenstücke, Kinderspielplätze sowie Grill- und Picknikbereiche, einen kleinen Teich, einen großen Springbrunnen, ein Freibad und im Winter eine Schlittschuhbahn.
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Brunnen mit kleinem Teich in Schenley Park |
Da Schenley Park sich entlang eines Hügels zieht und der Golfplatz mit an einer der höchsten Stellen liegt, hat man an vielen Punkten einen herrlichen Panoramablick auf einen Teil von "Inner Pittsburgh". Entlang des kleinen Trampelpfades der sich am Rande des Golfplatzes dort auf dem toll gepflegten Rasen Richtung CMU schlängelt hat man alle paar Meter immer wieder einen anderen interessanten Ausblick auf weite Teile des hügeligen Stadtgebietes.
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Zwischen "Loch 18" und "Loch
17" auf dem Golfplatz von Schenley Park hat man auch einen schönen Ausblick |
Der untere Bereich von Schenley Park stößt unmittelbar an das Gelände der CMU. Insgesamt läuft man bei normalem Tempo doch schon gut seine 25 bis 30 Minuten pro Strecke von Haustür auf Darlington Road bis zu Wean Hall, dem Gebäude in dem Monikas und mein Büro liegt. Die Entfernung ist durch den Trampelpfad schlecht abzuschätzen, dürfte aber laut Stadtplan um die knapp 2,5 Meilen liegen. Wean Hall liegt allerdings genau am anderen Ende des CMU-Campus.
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Wean Hall auf dem CMU-Campus |
Wean Hall ist sicherlich mit Abstand das häßlichste Gebäude auf dem CMU-Campus. Der Architekt hat zwar für diesen Betonklotz einen Preis erhalten, doch warum versteht eigentlich keiner so recht. Gott sei Dank sind die meisten anderen Gebäude von der CMU nicht so gräßlich.
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Einer der zahllosen ineinander geschachtelten
Flure in Wean Hall |
Im Innern des Gebäudes findet man eine unerwartet hohe Zahl an Korridoren, teilweise auch ineinander geschachtelt. Das führt dazu, dass es auch Bürofluchten mit unzähligen Büros ohne Fenster gibt, ähnlich wie Bienenwaben innen in einem Bienenstock.
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Monika am Rechner in unserem Büro in Raum 3715 Wean Hall |
Leider war Monikas und mein "Office" auch eines dieser fensterlosen Kabuffs. Durch die fehlende natürliche Belüftung und Beleuchtung haben alle diese Zimmer eine Klimaanlage, die aber fast nie richtig funktioniert. Dadurch setzt mehrfach während des Tages eine Pilgerwanderung ins Freie ein mit entweder einer großen Tasse Tee oder Kaffee oder einem mit Eiswürfel hochgefüllten Becher kaltem Getränk. Der "soziale Effekt" durch diese verhaltensgestörte Klimaanlage ist somit nicht zu unterschätzen.
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Der "weisse" Korridor 3700 in Wean Hall |
Wir durften uns im Vergleich mit anderen Leuten in Wean Hall glücklich schätzen, da wir als einzige in einem frisch renovierten Flur unsere Büros hatten. Der "Corridor 3700" ist überall nur als der "weisse Flur" bekannt.
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Linke Seite der CS-Lounge in Wean Hall |
Allen Leuten des CS-Departments (Computer Science Departments) steht im 4. Stock von Wean Hall eine Art Sozialraum zur Verfügung. Dort findet man stapelweise alte und auch manchmal neue Zeitungen und für viele ganz wichtig: die Kaffeemaschine. Desweiteren gibt es dort auch eine Mikrowelle, Herd, Spüle, Kühlschrank etc.
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Rechte Seite der CS-Lounge in Wean Hall |
Es lohnte sich dort auch oft um die Mittagszeit reinzuschauen. Entweder findet man an vielen Tagen diverse sehr schmackhafte Überbleibsel von den häufig stattfindenden Meetings oder man trifft eine Menge netter Leute die auch irgendwo in eine der "Bürowaben" arbeiten.
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Mein Cubicle in Wean Hall |
Mein eigentlich "eigener" Arbeitsplatz war eines der für Amerika typischen "Cubicles". Das ist ein Rechnerarbeitsplatz mit kleinem Schreibtisch in einem Raum zusammen mit meistens noch vielen anderen genauso aussehenden Cubicles. Fast so wie bei uns in einem Grossraumbüro.
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So sieht unsere "Zelle" im "Dungeon" aus |
Die meiste Zeit arbeitete ich allerdings nicht an meinem Cubicle sondern
sass mit in dem Büro, in dem auch Monika momentan noch arbeitet.
Die beiden Mitarbeiter, die sonst in diesem fensterlosen Office
ihre Zeit im "Dungeon" verbringen, sind gerade in
Deutschland und hoffen dort auf die Lösung ihrer Visumsprobleme.