Der Beweis - Heiratsantrag und Co.


Nachdem uns Herr Reibel mit dem Helicopter im Kurpark abgesetzt hat, sind wir zu Fuss durch das schöne Bad Herrenalb bis zu unserem letzten Ziel gelaufen: einem kleinen französischen familiär geführten Fisch-Spezialitäten-Restaurant, dem Pot au Feu. Da Hadmut, unser "digitaler Fotograf" mit Herrn Reibel zurück zum Baden Airport geflogen ist, haben wir von der letzten Station dieser Aktion leider keine Digitalfotos. Aber zum Beweis gibts hier den eingescannten Heiratsantrag sowie einige andere hübsche "Beweise".

Mit den Besitzern des Pot au Feu, Familie Dohte, hatte ich bereits einige Tage vor dem Helicopter-Überfall telefoniert und mit ihnen ein kleines Menü zusammengestellt. Es war mit ihnen ausgemacht, daß zwischen dem Hauptgang, der extra für uns aus einer Reihe von Hauptgerichten kreeirt worden ist, und dem Nachtisch mein Antrag erfolgen sollte. Daher hat Familie Dohte den Nachtisch auch als Dessert Surprise bezeichnet. Als Speisekarte für dieses Heiratsantrags-Menü haben sie DIN A5 Postkarten ausgesucht und diese handbeschrieben. Unser Tisch in ihrer sogenannten Valentins-Ecke, war direkt neben einem offenen Kamin und wurde nur durch Kerzen beleuchtet. Die Dekoration war wunderschön mit Blumen, edlem Besteck und Geschirr, ohne kitschig zu sein, und verschiedenen netten Utensilien wie zwei Keramik-Mäusen in einem Zylinder.

Obwohl ich es mir hundertmal genau überlegt hatte, wie ich meinen Heiratsantrag stellen wollte, war ich mir nicht ganz sicher, ob ich auch den Mund aufbekam, wenn es dann soweit ist. Also brauchte ich eine Lösung, die auch dann noch funktionierte und dabei nicht unromantisch oder langweilig war. Per Zufall fand ich 2 Wochen vor dem Heiratsantrags-Flug eine nette Karte mit Pinguinen. Diese sind meine Lieblingstiere und gaben der ganzen Aktion dann eine persönliche Note. Der Text der Karte paßte zufällig auch noch wie bestellt.

Das Bernd nicht gleich sieht, was ihm denn beim Öffnen der Karte nun wirklich bevorsteht, habe ich den eigentlichen Heiratsantrag nochmals in einem kleinen selbstgebastelten Briefchen verschwinden lassen, der im Innern der Karte auf sein "Opfer" wartete. Bernd mag Diddle ganz gerne, und so mußte für den Antrag sowie seine Verpackung mein Diddle-Jahreskalender herhalten, der gnadenlos zerstückelt wurde für die richtige "Verzierung" meines Heiratsantrages. Nicht ganz geplant hat Bernd einige Tage vor dem Antrag meinen Kalender gesehen und ich dachte schon, daß ich auf einmal in schlimme Erklärungsnot geraten würde. Aber ich hatte Glück und es wurde ihm nicht bewußt bis zum Tag des Antrages ...

Um Bernd noch die "Chance" eines Ablehnens zu geben und ihn auch noch zu "warnen", was er da evtl. gleich unterschreibt, habe ich auf der Vorderseite meines Heiratsantrags versucht, meine typischen schlechten Eigenschaften herauszuarbeiten. Auf der Rückseite war dann die berüchtigte Frage und 2 Kästchen zum Ankreuzen. Als der Hauptgang vorbei war, meinte Bernd, daß er eigentlich gar keinen Hunger mehr hat und lieber kein Nachtisch mehr haben wollte. Frau Dohte, die uns natürlich bediente und sich sehr über diese Aktion gefreut hat, bemerkte daraufhin beim Abräumen der Teller des Hauptganges, daß Bernd garantiert nicht auf den Nachtisch verzichten wolle und daß dieser auch bestimmt nicht mächtig wäre.

Sie verschwand kurz und kam 2 Minuten später mit einem kleinen Tellerchen wieder, auf dem der Umschlag mit meiner Pinguinkarte lag. Sie stellte diesen kleinen Teller dann mit einem unheimlich lieben Lächeln vor Bernd ab. Ich legte daraufhin noch wortlos einen Kugelschreiber neben den Teller. Bernd öffnete die Karte und freute sich erst einmal über das was ich darin geschrieben hatte. Das kleine Briefchen hat er zwar bemerkt, machte aber erst keine Anstalten es zu öffnen. Erst beim zweiten Durchlesen fiel es ihm dann auf und er zog zu meiner Freude den eigentlichen Heiratsantrag genau richtig herum aus dem kleinen selbstgebastelten Kuvert heraus. Er las die Vorderseite und schmunzelte und lächelte mich an. Dann drehte er das Blatt um und ich sah anhand seiner Augen, daß er direkt auf die Frage schaute ohne den Text oben drüber zu lesen. Nachdem er den "Schreck" oder die "Überraschung" verdaut hatte, nahm er meinen Kuli und "fräste" bald das Papier bei dem JA-Kästchen durch.

Somit war mein Heiratsantrag ein voller Erfolg, wenn man das so bezeichnen darf und alles lief wie am Schnürchen. Allerdings schaffte es Bernd dann doch, auch mich komplett ohne Warnung zu überraschen mit seiner direkten Frage Wann?. Ich war auf alles gefaßt gewesen, nur nicht darauf. Da ich dann völlig "unvorbereitet" eine sinnvolle und brauchbare Antwort auf die Frage brauchte, meinte ich nur, daß ich gerne ein "schönes Hochzeitsdatum" hätte. Und so haben wir beide daraufhin eigentlich sehr spontan entschieden, daß der 02.02.02 bestimmt ein unvergeßliches Datum sein würde, an dem wir dann auch in Ettlingen geheiratet haben.


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Last modified on Sunday, May 09, 2004